15
Juillet
2019
|
09:02
Europe/Amsterdam

Corporate: Sensual Purity: Wie Design Marken inszeniert

Das neue Mercedes-Benz CLA Coupé

Überblick 

Interview mit Gorden Wagener, Chief Design Officer der Daimler AG„Design inszeniert Marken“

  • Performance LuxuryMercedes-AMG: Design und Marke

Drei Fragen an Eva WieseWie AMG Sportlichkeit, Leidenschaft und Spitzentechnologie spürbar macht

  • Ultimate LuxuryMercedes-Maybach: Design und Marke

Drei Fragen an Martin HülderWie Mercedes-Maybach zum modernen Mythos wurde

  • Modern LuxuryMercedes-Benz: Design und Marke

Drei Fragen an Bernd StegmannWie Mercedes-Benz sein Versprechen „Das Beste oder nichts“ einlöst

  • Progressive LuxuryEQ: Design und Marke

Drei Fragen an Wilko StarkWie EQ Elektromobilität zu einem Kundenerlebnis macht

  • Die sechs Guidelines des Mercedes-Benz Design CodesInszenierung der Leidenschaft fürs Automobil

DesignprozessVon der Idee zum fertigen Auto

  • GlossarWichtige Design-Fachbegriffe

Interview

„Design inszeniert Marken“

Gorden Wagener ist seit 2016 Chief Design Officer der Daimler AG, Mercedes-Benz Cars, Vans & Daimler Trucks. Nach seinem Studiumdes Industrial Design an der Universität Essen spezialisierte er sich am Royal College of Art in London auf Transportation Design. 1997 trat er in das Unternehmen ein. Einen ganzheitlichen Gestaltungsansatz hält er als Grundlage für die Arbeit der Designer für essentiell, um sowohl die Produkte als auch die Marken bei Daimler perfekt in Szene zu setzen und ein Markenerlebnis für die Kunden zu schaffen.

Herr Wagener, in den letzten Jahren haben Sie mit Ihrem Team das Design der Daimler-Marken neu ausgerichtet und dabei Impulse für die gesamte Branche gesetzt. Was ist das Geheimnis Ihrer Designsprache?

Wir arbeiten seit 2009 bei Mercedes-Benz mit und an der Design-Philosophie der Sinnlichen Klarheit und haben sie seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Mit ihr bringen wir einen wesentlichen Aspekt unserer Marken – die Bipolarität aus Intelligenz und Emotion – auf den Punkt. Gutes Autodesign gehört untrennbar zur Inszenierung jeder unserer Marken, vor allem, wenn sie deren Tradition in die Moderne überträgt. So haben wir den traditionellen Luxus von Mercedes-Benz in einen modernen Luxus überführt, die Marke mit dem Stern neu interpretiert und auch für junge Kunden faszinierend, erlebbar und vor allem begehrenswert gemacht.

Welche Rolle spielt bei Ihrer Arbeit das Kundenfeedback?

Wir hören genau zu, was unsere Kunden über unsere Marken und Produkte sagen. Heute möchte der Kunde mit Designprodukten vornehmlich seine eigene Persönlichkeit unterstreichen und seinen eigenen Lifestyle präsentieren. Es geht also um die Untermalung der eigenen Individualitätund auch um das Selbst-Belohnen und Gönnen des Besonderen. Eine der wesentlichen Aufgaben meines Designteams ist es, beim Kunden dieses Verlangen zu wecken und mit den Produkten auch einzulösen. Von der emotionalen Wirkung unserer Produkte soll sich jeder angezogen fühlen, denn bevor der Kunde von Innovationen oder Technik erfährt, wird schon allein durch das Design Begehrlichkeit geweckt. Dafür gestalten wir ein ganzheitliches Erlebnis für den Kunden.

Wie viel Design muss denn am Ende für den Kunden sein?

Für uns ist Design vor allem die visuelle und haptische Ausprägung der Marken und ihrer Werte. Design ist gleichsam ein Ausdruck der Seele der Marken, unserer Inspirationen und der Rückmeldungen unserer Kunden. Das Ziel unserer Arbeit ist, ein konsistentes, erkennbares Erscheinungsbild und eigenständige Markenwelt zu erschaffen. Und zwar überall, wo Kunden und die Öffentlichkeit dem Unternehmen, seinen Marken und Produkten begegnen – egal ob im Fahrzeug, im Retail oder online. Also ist Design überall da richtig und wichtig, wo es dem Kundenerlebnis unserer Marken dient. Hier arbeiten wir eng mit unseren Kollegen im Marketing und in der Kommunikation zusammen und investieren viel Zeit und Mühen in diese Aufgabe.

Wohin entwickelt sich Ihre Design-Philosophie weiter?

Luxus ist der zentrale Begriff für unsere Arbeit. Es geht uns dabei weniger um materielle Werte, sondern um ein authentisches, emotionales Erlebnis und höchste Ästhetik. Daher haben wir für Mercedes-Benz und seine Sub-Marken jeweils eine eigenständige Marken-Ästhetik definiert, abgeleitet aus unserer Design-Philosophie. Wir wollen für unsere Kunden ein ganzheitliches Erlebnis aus dem Dreiklang Marke, Produkt und Digital schaffen. Dabei inszeniert Design die Marken, es bestimmt mit begehrenswerten Produkten das Markenerlebnis und schafft Verbindungen zwischen der realen und digitalen Welt, die sich dem Kunden intuitiv erschliessen.

Wie schaffen Sie diese Marken-Ästhetik?

Um Komplexes einfach zu machen, braucht es zuerst vielschichtige Denk- und Arbeitsweisen, die im zweiten Schritt auf einfache Botschaften und Eindrücke reduziert werden. Und natürlich eine hoch motivierte und gut ausgebildete Mannschaft, die aus Kundensicht denkt. Wir haben im Dialog mit unseren Marketing-Kollegen analysiert, welche DNA in den einzelnen Marken steckt: Wo kommt die Marke her? Welche Eigenschaften prägen sie? Welche Design-Merkmale sind charakteristisch? Was schätzen die Kunden an ihr? Auf dieser Basis haben wir für all unsere Marken eine jeweils unverwechselbare Ästhetik definiert. Wir kreieren so ganzheitliche Erlebnisse aus dem Dreiklang Marke, Produkt und Digital. So steht Mercedes-Benz für einen modernen Luxus, Mercedes-Maybach für ultimativen Luxus. Mercedes-AMG überzeugt mit Performance Luxus und EQ weist mit progressivem Luxus den Weg in die Zukunft.

Was sind für Sie die grössten Herausforderungen beim Autodesignfür morgen?

Gerade die digitale Transformation stellt auch uns Designer vor neue Aufgaben. Ein gutes Beispiel ist die neue A-Klasse. Als erstes Modell von Mercedes-Benz erhält sie das völlig neue Multimediasystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience). Mit der neuen MBUX Generation überführen wir unser User Interface Design in die digitale Welt. Wir transferieren somit intelligente Technologie in ein emotionales Gesamterlebnis. Einzigartig bei diesemSystem ist seine Lernfähigkeit dank künstlicher Intelligenz. MBUX ist individualisierbar, mit natürlicher Sprache zu steuern und stellt sich auf den Nutzer ein. Es schafft so eine emotionale Verbindung zwischen Fahrzeug, Fahrer und Passagieren. Mit MBUX haben wir komplexe Bedien- und Steuervorgänge soweit reduziert, dass der Mensch sich intuitiv und ohne Eingewöhnung mit dem System verständigen kann. Das Design übernimmt dabei die Funktion des Übersetzers.

Welcher Trend wird aus Ihrer Sicht der dominierende in naher Zukunft sein?

Der Innenraum jedes Automobils wird in Zukunft enorm an Bedeutung gewinnen, er wird zum „third place“, neben dem „home“ und dem „office“. Auch hier ist die A-Klasse das beste Beispiel: Wir haben eine einzigartige neue Raumarchitektur im Innern geschaffen, vor allem durch die avantgardistisch gestaltete Instrumententafel. Erstmals wurde komplett auf eine Hutze über dem Cockpit verzichtet. Dadurch entsteht ein einzigartiges, bisher nicht erlebbares Raumgefühl, das Wohlfühlatmosphäre ausstrahlt und die Insassen in ihren Bann zieht. Die A-Klasse veranschaulicht das, was wir Interieur 2.0 nennen.

Performance Luxury

Mercedes-AMG: Design und Marke

Die Marken-Ästhetik

Die für Mercedes-AMG definierte Marken-Ästhetik Performance Luxury zielt darauf ab, die Ästhetik aus dem kraftvollen Auftritt der Marke AMG herauszuarbeiten. Die Atmosphäre, die die Marke ausstrahlen soll, wird zunächst geprägt durch die Farbstimmung. Glühendes pulsierendes Rot, akzentuiert im dunkeln Umfeld eingesetzt, symbolisiert Kraft, Leidenschaft und Performance. Die verwendeten Materialien zeichnen sich durch ihre Authentizität aus und stellen bewusst eine Verbindung zur Hochtechnologie des Rennsports her. Auch der Einsatz von Kontrasten wie glatt - rau,weich - hart, glänzend - matt unterstreicht den Performance Anspruch von AMG. Neue Akzente setzt die Verwendung von edleren Materialien, die beispielsweise eine marmorartige Struktur aufweisen und eine kraftvolle Interpretation von Luxus darstellen. Dynamische Grafiken, Formen sowie deren Proportionen erzeugen das Gefühl von Schnelligkeit und unterstreichen die athletische Schönheit der Marken-Ästhetik.

Exterieur-Design: Breiter Grill, dominante Lufteinlässe

Auch das Exterieur-Design folgt der Marken-Ästhetik Performance Luxury. Die Design-Elemente haben weniger den Charakter eines Ornaments, sondern sind optisch geprägt von ihrer technischen Funktion und komplett auf den Markenwert Performance ausgerichtet.

AMG-spezifischer Grill und Frontschürze

Der AMG-spezifische Grill stammt aus dem Motorsport und wurde imAMG GT R erstmals in einem Serienfahrzeug eingesetzt. Er besteht aus 15 verchromten, senkrechten Streben und zitiert den Look des AMG GT3 Rennwagens. Seine Grundform geht auf den Mercedes-Benz 300 SL Rennwagen zurück, der 1952 das legendäre Panamericana-Strassenrennen in Mexico gewann. Die Frontschürze im Jet-Wing-Design verstärkt die Breitenwirkung und lässt die Fahrzeuge noch satter auf der Strasse stehen. Die dominant gestalteten Lufteinlässe stellen den Kühlluftbedarf des Antriebs sicher und drücken pure Kraft aus.

Spoiler und Endrohre

Ausfahrbare oder feststehende Heckflügel unterstreichen nicht nur die Familienzugehörigkeit, sondern sind ein wichtiger Baustein der aktiven Aerodynamik. Das Heck wird geprägt durch Lamellen in den Lufteinlässenund einen markanten Heckdiffusor. Seitlich betrachtet fallen die typischen Schweller auf.

Wenig Chrom, mehr Carbon

Carbon-Elemente unterstreichen die progressive Sportlichkeit der Marke.Auf Wunsch sind je nach Modell Frontsplitter, die Finnen im Kotflügel, das Aussenspiegelgehäuse sowie der Diffusor in der Heckschürze in Carbon ausgeführt. Dem Einsatz von Carbon liegt ein funktionaler Zweck zugrunde, weil Carbon leichter ist als konventionelle Werkstoffe und somit die Agilität der Fahrzeuge verbessert.

Interieur-Design: Dynamisch ansteigende Mittelkonsole, skulpturale Instrumententafel

Das Interieur-Design setzt die Formensprache des Exterieurs fort. Besonders auffällig: der Innenraum von AMG Fahrzeugen ist extrem skulptural und wie bei keiner anderen Marke mit Stern auf den Fahrer ausgerichtet.

Mittelkonsole im V8-Design

Die konvex gespannte hohe Mittelkonsole im stilisierten V8-Design unterstreicht nicht nur den Performance-Anspruch der Marke, sie erfülltauch perfekt funktionale Ansprüche. Dank dieser dynamisch ansteigenden Mittelkonsole, der hohen Bordkanten, der konkav ausgeführten Türverkleidungen, dem Wrap-around und der tiefen Sitzposition ist der Fahrer ins Cockpit integriert und fühlt sich mit dem AMG Fahrzeug intensiv verbunden.

Breitenbetonung durch Instrumententafel

Die tief abfallende I-Tafel bildet mit der dominanten Mittelkonsole ein spannungsvolles Wechselspiel. Durch ihre Breitenbetonung wirkt sie wie ein kraftvoller, schwebender Flügel.

Sportliche Sitze vermitteln Motorsport-Feeling

AMG Performance Sitze verbinden den Fahrer in besonderer Weise mit seinem Fahrzeug. Sie bieten den Passagieren aufgrund spezieller Seitenwangen an Sitzfläche und Lehne einen noch besseren Seitenhalt und verleihen dem Innenraum durch ihre Optik einen sportlich-eigenständigen Charakter – auch wegen den AMG Plaketten in den Sitzlehnen und dem attraktiv gestalteten Zierteil in der Lehne.

UI/UX: Racing-Feeling im Cockpit

Auch die User Experience ist bei AMG geprägt von Spitzentechnologie, Effizienz und Performance. Dem Fahrer bietet sich eine Vielzahl anRace-spezifischen Funktionen:

  • Warm-up: Motor- und Getriebeöltemperatur sowie Ladedruck alsBoost Anzeige.

  • Neben der klassischen Tachometer- und Drehzahlanzeige können sich die Fahrer Informationen zu Motordaten oder aktuelle Leistungs- und Drehmomentwerte einblenden lassen.

  • Eine der Formel 1 entlehnte, markante Aufforderung zum Hochschalten im manuellen Getriebemodus zählt ebenfalls zu den AMG Spezifika.

  • Je nach Modell lässt sich auch der Allradantrieb visualisieren.

  • Race Timer: Manuelle Stoppuhr für Rundenzeiten und farbliche Darstellung der schnellsten und langsamsten Runde sowie Durchschnittsgeschwindigkeit und Strecke

  • Wenn die Option AMG TRACK PACE geordert wurde, zeigt das Kombi-Instrument anstelle „Race Timer“ das Menü „AMG TRACK PACE“ an, mit Visualisierungen von Rennstrecken, Sektor- und Rundenzeiten.

  • Darüber hinaus gibt es eine spezifische AMG TRACK PACE Ansicht im optionalen Head-up-Display (HUD) mit Streckengrafik, Kurven, Bremspunkte, Deltageschwindigkeit und absoluten Zeiten.

Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé: Kraftvolle Schönheit

Das jüngste Mitglied der Markenfamilie, das Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé, interpretiert die gestalterischen Merkmale der Marke auf besondere Weise und ist die Spitze der Sportlichkeit. Es folgt der Design-Tradition der erfolgreichen AMG GT Modelle und entwickelt sie weiter. Der kraftvolle Körper vermittelt Dynamik und Leistungsbereitschaft. Sinnliche Formen mit konvexen Flächen verleihen dem viertürigen AMG GT zeitlose Eleganz, während die fliessende Silhouette mit dem geduckten Greenhouse auf die sportliche Ausrichtung verweist. Schmale MULTIBEAM LED-Scheinwerfer, der AMG-spezifische Kühlergrill, die Shark-Nose sowie die Frontschürze mit weiterentwickeltemJet-Wing (mit fliessendem A-Wing beim Sechszylindermodell) verleihen dem Fahrzeug die typische Präsenz der AMG GT Familie.

Mit rahmenlosen Seitenscheiben und einer flachen, weit nach hinten geneigten Windschutzscheibe werden Elemente der klassischen Coupé-Architektur zitiert. Auch mit der zusätzlichen Sitzreihe im Fond wird die charakteristische Linienführung der AMG GT Modelle nicht beeinträchtigt. Die taillierte Seitenfallung und die breiten Schultern verweisen auf die athletisch-sportliche Orientierung des Fahrzeugs, die durch stark ausgeprägte Heckradhäuser zusätzlich betont wird.

Auch die Rückansicht des neuen 4-Türer Coupés greift bekannte Designelemente der AMG GT Formensprache auf: Extrem schmale LED-Heckleuchten definieren die typische Ladekantenlinie, der mehrstufig ausfahrbare Heckflügel unterstreicht nicht nur die Familienzugehörigkeit, sondern ist ein wichtiger Baustein der aktiven Aerodynamik.

Die beiden Achtzylindermodelle sind an den drei horizontalen Lamellen in den seitlichen vorderen Lufteinlässen, dem Jet-Wing mit Zierteil in Silver Shadow, dem markanten Diffusor am Heck sowie an der doppelflutigen Abgasanlage mit trapezförmigen Endrohrblenden zu erkennen. Die Sechszylinder-Variante hingegen verfügt über jeweils eine Lamelle in den Lufteinlässen, runde Doppelendrohrblenden und einen etwas weniger stark ausgeprägten Heckdiffusor.

Lesen Sie die vollständige Presse-Information im Dowloadbereich rechts.

 

Partager cette publication