18
Februar
2021
|
08:47
Europe/Amsterdam

Daimler zuversichtlich für Geschäftsjahr 2021

  • Finanzergebnisse im Jahr 2020 deutlich besser als erwartet trotz Herausforderungendurch COVID-19-Pandemie
  • Konzernergebnis stieg um 48% auf 4,0 (2019: 2,7) Mrd. €
  • Netto-Liquidität des Industriegeschäfts bei 17,9 (Ende Q3 2020: 13,1 / Ende 2019:11,0) Mrd. €
  • Dividende in Höhe von 1,35 (2019: 0,90) € pro Aktie vorgeschlagen
  • Daimler erwartet Absatz, Umsatz und EBIT im Jahr 2021 deutlich über demVorjahresniveau
  • Abspaltung von Daimler Truck und Börsennotierung von Mehrheitsanteil geplant

Die Daimler AG (Börsenkürzel: DAI) hat heute die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht, das am 31. Dezember 2020 abgeschlossen wurde. In einem herausfordernden, von der COVID-19-Pandemie geprägten Umfeld lag der Konzernabsatz mit 2,84 (2019: 3,34) Mio. Pkw und Nutzfahrzeugen um 15% unter Vorjahresniveau. Der Umsatz ging um 11% auf 154,3 (2019: 172,7) Mrd. € zurück. Das EBIT des Daimler-Konzerns stieg aufgrund strenger Kostendisziplin und umfangreicher Massnahmen zum Erhalt der Liquidität sowie einer starken Entwicklung in allen Geschäftsbereichen um 53% auf 6,6 (2019: 4,3)Mrd. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug 8,6 (2019: 10,3) Mrd. €. Die vorgelegten Zahlen basieren auf geprüften Finanzabschlüssen. Die Berichtsstruktur entspricht den neu geschaffenen Geschäftsfeldern, die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

„Das Jahr 2020 war ein Stresstest für beinahe jedes Unternehmen in fast jeder Branche. Das Daimler-Team hat diesen Test sehr gut gemeistert. Die Produkte unserer Geschäftsbereiche bleiben in allen wichtigen Märkten stark nachgefragt. Mit dem rapiden Wachstum unserer Verkäufe elektrifizierter Fahrzeuge und der Einführung neuer Produkte und Technologien haben wir wichtige Schritte in Richtung Elektrifizierung und Digitalisierung gemacht. Unsere Finanzergebnisse liegen deutlich über den Markterwartungen und spiegeln grosse Fortschritte bei der Kosteneffizienz wider. Zudem konnten wir basierend auf einem starken Produktmix und einer guten Preisdurchsetzung vor allem in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Profitabilitätsverbesserung erzielen. Wir haben unter Beweis gestellt, dass wir in erheblichem Ausmass Cash Flow generieren und die laufende Transformation aus eigener Kraft vorantreiben können – auch unter den schwierigen Bedingungen einer Pandemie“, sagte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG sowie der Mercedes-Benz AG.

Im Geschäftsjahr stieg das Konzernergebnis auf 4,0 (2019: 2,7) Mrd. €. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug 3,6 (2019: 2,4) Mrd. €. Dies führte zu einem Anstieg des Ergebnisses je Aktie auf 3,39 (2019: 2,22) €. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 31. März 2021 eine Dividende von 1,35 (2019: 0,90) € pro Aktie vorschlagen. Die Ausschüttungssumme beträgt damit 1,4 (2019: 1,0) Mrd. €.„

Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere positive Dynamik beibehalten können, wenn die Marktbedingungen so bleiben. Wir wollen die Umsetzung unserer strategischen Pläne beschleunigen und unsere finanzielle Robustheit weiter verbessern. Die beabsichtigte Aufteilung unserer Industriegeschäfte soll das ganze Potenzial freisetzen – von Mercedes-Benz als weltweit herausragendem Hersteller von Pkw im Luxus-Segment mit dem Führungsanspruch bei elektrischen Antrieben und Fahrzeugsoftware und von Daimler Truck als weltweit grösstem und technologisch führendem Lkw- und Bushersteller“, sagte Källenius.

Daimler beabsichtigt, Daimler Truck abzuspalten und an die Börse zu bringen. Angestrebt wird die Übertragung einer bedeutenden Mehrheitsbeteiligung an Daimler Truck an die Daimler-Aktionäre. Daimler Truck wird die volle unternehmerische Freiheit erlangen sowie eine eigenständige Corporate Governance-Struktur mit einem unabhängigen Aufsichtsratsvorsitzenden besitzen. Zudem wird angestrebt, dass Daimler Truck die Kriterien für eine Aufnahme in den bedeutendsten deutschen Aktienindex DAX erfüllen wird.

Die Transaktion und die Notierung von Daimler Truck an der Frankfurter Wertpapierbörse sollen voraussichtlich vor Jahresende 2021 abgeschlossen sein. Darüber hinaus beabsichtigt Daimler, sich zu gegebener Zeit in Mercedes-Benz umzubenennen. Alle weiteren Einzelheiten zur geplanten Abspaltung werden den Aktionären auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung im dritten Quartal 2021 vorgestellt, um ihre erforderliche Genehmigung für den Plan einzuholen.

Investitionen, Free Cash Flow und Liquidität

Im Geschäftsjahr 2020 gingen die Investitionen in Sachanlagen im Konzern um 20% auf 5,7 (2019: 7,2) Mrd. € zurück. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung verringerten sich um 11% auf 8,6 (2019: 9,7) Mrd. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts betrug 8,3 (2019: 1,4) Mrd. €. Der bereinigte Free Cash Flow des Industriegeschäfts lag bei 9,2 (2019: 2,7)Mrd. €. Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts verbesserte sich auf 17,9 (Ende Q3 2020: 13,1 / Ende 2019: 11,0) Mrd. €.

Die Geschäftsfelder im Einzelnen

Der Absatz des Geschäftsfelds Mercedes-Benz Cars & Vans ging um 13% auf 2.461.800 (2019: 2.823.800) Fahrzeuge zurück. Der Umsatz betrug 98,6 (2019: 106,9) Mrd. €. Das EBIT lag bei 5.172 (2019: minus 109) Mio. €, die Umsatzrendite bei 5,2% (2019: minus 0,1%). Das um wesentliche Einzelsachverhalte bereinigte EBIT betrug 6.802 (2019: 6.151) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite 6,9% (2019: 5,8%). Der Cash Flow vor Zinsen und Steuern (CFBIT)lag bei 7.048 (2019: 598) Mio. €, der bereinigte CFBIT betrug 7.917 (2019: 1.939) Mio. €. Die bereinigte Cash Conversion Rate (CCR) belief sich auf 1,2 (2019: 0,3).

Der Absatz von Mercedes-Benz Cars ging um 13% auf 2.087.200 Fahrzeuge zurück (2019: 2.385.400). Der Absatz von Mercedes-Benz Vans verringerte sich um 15% auf 374.600(2019: 438.300). Im Jahr 2020 sind die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagenflotte in Europa (EU28 - Europäische Union, Vereinigtes Königreich, Norwegen und Island) voraussichtlich auf 104 g/km gesunken (2019: 137 g/km NEFZ, einschliesslich der als Personenkraftwagen zugelassenen Transporter). Damit wurden die CO2-Ziele für 2020 in der Europäischen Union erreicht.

Der Absatz des Geschäftsfelds Daimler Trucks & Buses ging um 27% auf 378.500 (2019: 521.100) Fahrzeuge zurück. Der Umsatz betrug 34,7 (2019: 44,4) Mrd. €. Das EBIT lag bei 525 (2019: 2.672) Mio. €, die Umsatzrendite bei 1,5% (2019: 6,0%). Das bereinigte EBIT betrug 678 (2019: 2.672) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite 2,0% (2019: 6,0%). Der Cash Flow vor Zinsen und Steuern (CFBIT) lag bei 2.513 (2019: 2.654) Mio. €. Der bereinigte CFBIT betrug 2.513 (2019: 2.654) Mio. €., die bereinigte Cash Conversion Rate (CCR) 3,7(2019: 1,0). Daimler Trucks verkaufte 358.300 (2019: 488.500) Lkw – ein Minus von 27%. Der Absatz von Daimler Buses ging um 38% auf 20.100 (2019: 32.600) Einheiten zurück.

Bei Daimler Mobility verringerte sich das Neugeschäft um 9% auf 67,8 (2019: 74,4) Mrd. €. Das Vertragsvolumen ging auf 150,6 (Jahresende 2019: 162,8) Mrd. € zurück. Der Umsatz belief sich auf 27,7 (2019: 28,6) Mrd. €. Das EBIT betrug 1.436 (2019: 2.140) Mio. €. Die Eigenkapitalrendite lag mit 9,8% unter dem Vorjahreswert von 15,3%. Das bereinigte EBIT betrug 1.595 (2019: 1.827) Mio. €, die bereinigte Eigenkapitalrendite 10,9% (2019: 13,1%).

Ausblick für Daimler und Geschäftsfelder

Angesichts des erwarteten Anstiegs der Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe zur Bekämpfung des COVID-19-Virus und ohne unerwartete weitere Rückschläge im Zusammenhang mit der Pandemie geht Daimler davon aus, dass sich die Weltwirtschaft im Jahr 2021 deutlich erholen wird. Auf Basis der erwarteten Marktentwicklung und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler, dass Absatz, Umsatz und EBIT im Jahr 2021 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen werden. Obwohl der aktuelle Engpass in der Halbleiter-Industrie den Absatz vor allem im ersten Quartal beeinflussen wird, ist aktuell davon auszugehen, dass verlorenes Produktionsvolumen bis Jahresende wieder aufgeholt wird.

Die Geschäftsfelder erwarten für das Jahr 2021 folgende bereinigte Renditen:

- Mercedes-Benz Cars & Vans: bereinigte Umsatzrendite von 8 - 10%

- Daimler Trucks & Buses: bereinigte Umsatzrendite von 6 - 7%

- Daimler Mobility: bereinigte Eigenkapitalrendite von 12 - 13%.

Der Geschäftsplan von Daimler deckt das gesamte Jahr 2021 ab und beruht auf der bestehenden Konzernstruktur, einschliesslich Daimler Trucks & Buses. Die Abspaltung von Daimler Truck, einschliesslich wesentlicher Teile des damit verbundenen Finanzdienstleistungsgeschäfts, vor Ende des Jahres 2021 wird geprüft. Vor der Abspaltung wird Daimler Truck als nicht fortgeführte Aktivität von Daimler klassifiziert. Die daraus in der zweiten Jahreshälfte zu erwartenden beträchtlichen positiven Effekte können derzeit noch nicht zuverlässig bestimmt werden.

Für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars & Vans wird die bereinigte Cash Conversion Rate (Verhältnis von Cash Flow zu EBIT) im Jahr 2021 voraussichtlich zwischen 0,7 und 0,9 liegen, für Daimler Trucks & Buses voraussichtlich zwischen 0,8 und 1,0. Nach einem aussergewöhnlich starken Free Cash Flow im Jahr 2020, der durch verschiedene erfolgreiche Massnahmen zur Kostensenkung und Liquiditätssicherung im Zuge der COVID-19-Pandemie erzielt wurde, erwartet Daimler für 2021 einen soliden Free Cash Flow des Industriegeschäfts auf normalisiertem Niveau. Der bereinigte CFBIT des Industriegeschäfts wird auf Vorjahresniveau erwartet. Dagegen enthält der bereinigte Free Cash Flow höhere Steuerzahlungen und wird deshalb unter dem Vorjahreswert liegen. Der Free Cash Flow enthält zusätzlich Zahlungen im Rahmen der Einigung mit den US-Aufsichtsbehörden in zivilrechtlichen Verfahren im Zusammenhang mit Diesel-Emissionen im September 2020. Deshalb erwartet Daimler, dass der Free Cash Flow deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen wird.

Im Jahr 2021 wird Mercedes-Benz Cars die Elektrifizierungs-Strategie vorantreiben und mit den Modellen EQS, EQA, EQB und EQE vier neue vollelektrische Fahrzeuge einführen sowie den Anteil an Plug-in-Hybrid-Modellen ausweiten. Daher geht das Geschäftsfeld davon aus, dass die europäischen CO2-Emissionen der Pkw deutlich unter denen des Vorjahres liegen werden.

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