24
Februar
2022
|
11:00
Europe/Amsterdam

Ein umgebauter Mercedes-Benz Sprinter im Einsatz für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.

Fahrzeuge, die bis zu vier Personen in Rollstühlen sicher und komfortabel befördern können, gibt es nicht von der Stange. Spezialfirmen bauen geeignete Serienfahrzeuge für solche Aufgaben um. Auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinters ist dem Unternehmen Kirchhoff Mobility AG ein besonderes Glanzstück gelungen. Jetzt ist das imposante Fahrzeug im Einsatz.

Schlieren – Ein wichtiges Instrument zur Verwirklichung eines mobilen Alltags ist das Auto. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen um so mehr. Damit Serienfahrzeuge im Alltag dieser Menschen funktionieren, braucht es aber individuelle Umbauten. Nur: nicht jedes Fahrzeug ist dafür geeignet – und geprüfte Spezialfirmen, die diese Umbauten auf höchstem Niveau ausführen, sind rar.

Das Unternehmen Kirchhoff Mobility AG konzentriert sich seit 44 Jahren auf genau dieses Thema. Mehr als 3'500 angepasste Fahrzeuge verlassen pro Jahr die 10 Kirchhoff-Betriebe in Deutschland, der Schweiz und in Österreich. Ein besonderes Glanzstück ist ein umgebauter Mercedes-Benz Sprinter 314 CDI KB für bis zu vier Rollstühle, der im Dezember 2021 als Demofahrzeug fertiggestellt worden ist. «Die Fahrzeuge, auf die wir aufbauen, wählen wir sehr sorgfältig aus», sagt Anastasiya Kovalova, District Managerin bei Kirchhoff Mobility AG in Stäfa. «Denn bei ihrem sensiblen Einsatzgebiet, müssen wir sicher sein, dass die Fahrzeuge maximal zuverlässig sind. Bei einem Mercedes-Benz wissen wir das zu 100%».

Als wäre der Sprinter genau so vom Band gelaufen

«Die Qualität der Umbauten, die Kirchhoff Mobility AG liefert, ist beeindruckend», sagt Stephan Kopf, Key Account Manager Sonderfahrzeuge bei der Mercedes-Benz Schweiz AG. «Auch aufwändige Umbauten sehen am Ende fast so aus, als wäre das Fahrzeug genau so bei uns vom Band gelaufen.» Und aufwändig war der Umbau des Sprinters 314 CDI KB alleweil. Nach sorgfältiger Planung wurde aus dem geräumigen Transporter ein Fahrzeug, das bis zu vier Rollstühle samt den Menschen, die auf sie angewiesen sind, komfortabel und sicher befördern kann.

«Mit dem Umbau des Sprinters wollten wir ein Fahrzeug schaffen, das maximal flexibel ist.» erklärt Anastasiya Kovalova. «Eines, das im Handumdrehen immer wieder neue Situationen meistert.» So haben die Experten der Spezialfirma zum Beispiel einen Lift eingebaut, der in der Lage ist, auch einen sehr schweren elektrischen Rollstuhl mitsamt Fahrer*in zu heben. Das Interieur wurde so gewählt, dass verschiedene Rollstuhltypen sicher arretiert, und das Layout schnell geändert werden kann. Durch dreh- und klappbare Stühle sind zum Beispiel alle Anforderungen an einen Transport zweier Rollstühle plus Betreuer*innen innert Minuten erfüllt. Zwei Plätze wurden zudem mit Rücken- und Kopfstützen ausgestattet.

Maximal flexibel für einen anspruchsvollen Alltag

«Der umgebaute Mercedes-Benz Sprinter passt perfekt zu unseren Bedürfnissen», sagt Rémy Brand, Gründer und Direktor der Les Chauffeurs de Rémy AG in Waadt. Die 53 Fahrerinnen und Fahrer seines Unternehmens haben 2021 über 47'000 Transporte für Menschen mit Behinderung ausgeführt. «Da weiss man schon, auf was es ankommt», lacht Rémy Brand. Und ergänzt: «Als ich den Demo-Sprinter bei Kirchhoff Mobility AG gesehen habe, musste ich nicht lange überlegen.»

Seit Dezember letzten Jahres ist der umgebaute Mercedes-Benz Sprinter bei Les Chauffeurs de Rémy AG im Dauereinsatz. Vor allem für morgendliche und abendliche Fahrten zu Spezialschulen. Dazwischen wird er vor allem für Fahrten von Spital zu Spital, für Fahrten zu Ärzten aber auch für Fahrten zu Freizeitaktivitäten genutzt, wo zusätzlich entsprechendes Material und Geräte mittransportiert werden müssen. «Der Sprinter ist allen Aufgaben souverän gewachsen», sagt Rémy Brand, und erzählt schmunzelnd von einem Klienten, der regelmässig davon schwärmt, dass er bei den Fahrten mit dem Mercedes endlich etwas von der Landschaft sieht.

Offizielle Übergabe nach ausführlichem Alltagstest

«Dass wir ein Fahrzeug noch vor der eigentlichen Übergabe so gut kennen, ist selten», sagt Rémy Brand. «Gell, den geben wir nicht mehr weg», sagte Fahrerin Muriell Kolly bereits nach wenigen Kilometern zu ihrem Chef Rémy Brand. Und das, obwohl sie zuerst etwas Berührungsängste gehabt habe, wie dieser erzählt. Die Vorbehalte genommen haben unter anderem die intelligenten Assistenz- und Sicherheitssysteme des Sprinters. Dazu gehören etwa der verbaute Tempomat und das MBUX Multimediasystem mit Rückfahrkamera und Parksensoren. «Der Sprinter fährt sich grossartig», bestätigt Muriell Kolly. «Ich freue mich jeden Tag auf meine Touren.»

Die offizielle Übergabe des umgebauten Mercedes-Benz Sprinter 314 CDI KB fand am 9. Februar in Champagne VD statt. Mit dabei: Anastasiya Kovalova (Kirchhoff Mobility AG), Rémy Brand (Les Chauffeurs de Rémy AG), Stephan Kopf (Mercedes-Benz Schweiz AG) und Les Chauffeurs de Rémy Fahrerin Muriell Kolly.

 

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