28
Februar
2023
|
11:37
Europe/Amsterdam

Elektromobilität: Interesse gross, Wissen klein

Repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts LINK

Eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts LINK zeigt: Wissen und persönliche Erfahrung rund um Elektromobilität sind in der breiten Bevölkerung gering. Wer bereits elektrisch fährt, ist mit Reichweiten und Preis-Leistungs-Verhältnis zufrieden. Eine Mehrheit sieht Staat und Gemeinden in der Pflicht, mehr Lademöglichkeiten zu schaffen.

Das Forschungsinstitut LINK hat im Auftrag von Mercedes-Benz schweizweit über 1000 Personen[1] zu ihrem Wissen und ihrer Haltung zur Elektromobilität befragt. 23 % der Personen, welche die Anschaffung eines Autos planen, ziehen ein vollelektrisches Modell in Betracht. Weitere 22 % sympathisieren mit einem Plug-in-Hybrid-Fahrzeug. Als Hauptgründe für die Anschaffung eines E-Autos werden dessen Umweltfreundlichkeit (78 %), die mittelfristig geringen Kosten (31 %), die Zukunftsfähigkeit der Technologie (16 %) sowie das Fahrgefühl (14 %) angegeben. Lediglich 8 % der Elektroautofahrerinnen und -fahrer wünschen sich ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und nur ein Fünftel mehr Reichweite. Die Ladestopp-Planung beurteilen lediglich 33 % von ihnen als anspruchsvoll, hingegen fordern 80 % ein dichteres Netz von Ladestandorten.

Laden, Reichweite und Kosten: Kritik oft wenig fundiert

Die fehlende Ladeinfrastruktur ist es auch, was Kritiker als Hauptgrund gegen die Anschaffung eines Elektroautos nennen (31 %). Weitere Faktoren sind die vermeintlich hohen Kosten (27 %) und zu geringe Reichweiten (21 %). Genau diese Aspekte sind es, über die Herr und Frau Schweizer nach eigenen Angaben nur wenig wissen. Gerade einmal 14 % bzw. 13 % der Befragten fühlen sich gut informiert zu laufenden Kosten eines E-Autos bzw. zu Ladestandorten. Und die Hälfte glaubt, ein Elektroauto komme mit voller Batterieladung im Schnitt maximal 300 Kilometer weit. Zur Einordnung: Die vollelektrischen Pkw-Modelle von Mercedes-EQ haben Reichweiten zwischen 437 und 782 Kilometer. Und in der Schweiz legt jede Person täglich durchschnittlich nur 24 Kilometer im Auto zurück.[2]

Nachhaltigkeit: gefordert, aber nicht anerkannt

Die Kritik an der Elektromobilität ist auch in anderen Bereichen sachlich wenig fundiert. So ist es den Befragten wichtig, dass Batterien von E-Autos umweltgerecht recycelt werden (78 %), die Rohstoffbeschaffung für Batterien nachhaltig geschieht (72 %), E-Autos nachhaltig produziert (68 %) und mit Ökostrom betrieben werden (57 %). Nur 18 % der Befragten bejahen aber, dass Elektroautos heute schon einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Und nur für 16 % sind sie nachhaltiger als Verbrennermodelle. Die Ambitionen und Erfolge der Hersteller, den gesamten Lifecycle von Elektroautos nachhaltig zu gestalten, sind offenbar noch nicht genügend zu den Konsumentinnen und Konsumenten durchgedrungen.[3] Und Letztere informieren sich noch zu wenig über die Klimabilanzen verschiedener Antriebsformen und Modelle.[4]

Infrastruktur: Staat und Immobilienbesitzer gefordert

Wichtige Faktoren für den Umstieg auf ein Elektroauto bzw. dessen Nutzung sind für die Befragten die Anschaffungs- (60 %) und Betriebskosten (52 %) sowie vor allem Lademöglichkeiten zu Hause (79 %) und unterwegs (63 %). Beim Ausbau der Infrastruktur nehmen Herr und Frau Schweizer in erster Linie Städte/Gemeinden (56 %), den Staat (53 %) und auch die Immobilienbesitzer (44 %) in die Pflicht. Einmal mehr zeigt sich, wie entscheidend die Möglichkeit zum oder sogar das Recht auf Laden für den Durchbruch der Elektromobilität ist.

56 % ohne jegliche persönliche Erfahrung

Die LINK-Umfrage zeigt auch: Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer kennt die Elektromobilität nur vom Hörensagen. 38 % der Befragten gaben an, Bekannte oder Freundinnen und Freunde hätten ihnen von deren Erfahrungen erzählt oder sie schon in einem E-Auto (mit)fahren lassen. Ganze 56 % haben hingegen keinerlei persönliche Erfahrung mit Elektroautos.

Zeit, das zu ändern! Mercedes-Benz führt ab dem 20. März zum zweiten Mal seine schweizweite Probefahrtaktion «Electric Match» durch. Während sechs Wochen stellen sich hierfür rund 80 passionierte Elektroautofahrerinnen und -fahrer unterschiedlichen Alters und Geschlechts sowie mit verschiedenen beruflichen und familiären Hintergründen zur Verfügung. Wer sich für eine Probefahrt interessiert, wählt ab dem 1. März aus diesen Personen und sieben vollelektrischen Modellen von Mercedes-Benz ganz nach seinen Präferenzen aus – und erzielt für seine Probefahrt seinen ganz persönlichen «Electric Match».

Vertiefende Informationen

Eine Einschätzung der Studienergebnisse durch den Mobilitätsexperten Alexander Erath (Fachhochschule Nordwestschweiz und ETH Zürich) finden Sie hier.

Ansprechpartner

Mercedes-Benz:      Roger Welti, Head of Corporate Communications, Tel.: 079 261 16 56, roger.welti@mercedes-benz.com
LINK:                       Inna Becher, Head of Real Estate & Industries, Tel.: 041 367 73 46, inna.becher@link.ch 
 


 

[1] Die Befragung erfolgte im November 2022 bei Personen zwischen 18 und 79 Jahren, die im Besitz eines Führerausweises sowie eines Autos waren bzw. in den nächsten 12 Monaten die Anschaffung eines Autos planten.

[2] Quelle: Bundesamt für Statistik, Mikrozensus Mobilität und Verkehr.

[3] Mercedes-Benz verwendet nur Batterierohstoffe aus zertifiziertem Abbau, nutzt ausschliesslich CO2-neutral hergestellte Batteriezellen, produziert in all seinen Werken bilanziell CO2-neutral und eröffnet 2023 seine Recyclinganlage in Kuppenheim (D) mit einer angestrebten Recyclingquote von 96 %.

[4] Der Touring Club Schweiz bietet mit seinem Online-Rechner Transparenz zu Kosten und Klimabilanz verschiedener Modelle über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

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